#14 – Masern: Hoch ansteckend, oft unterschätzt

Shownotes

Masern galten lange Zeit als gut kontrollierbar, dank eines hochwirksamen Impfstoffs und jahrzehntelanger Impfprogramme. Doch in den letzten Jahren nehmen die Fallzahlen wieder zu. In dieser Episode erklärt Florian Krammer, warum Masern keineswegs harmlos sind und welche dramatischen Folgen eine Infektion haben kann.

Er beschreibt, wie das Virus das Immunsystem dauerhaft schwächen kann, welche schweren Komplikationen auftreten können und warum es nicht ausreicht, nur eine Dosis der Impfung zu erhalten. Auch die Gründe für die Rückkehr der Masern sind Thema: Impfmüdigkeit und ein durch eine wissenschaftlich unhaltbare Studie Studienfälschung ausgelöster Vertrauensverlust, der bis heute nachwirkt.

Die Folge ordnet außerdem aktuelle Entwicklungen in Europa und Österreich ein und zeigt, wie wichtig es ist, wissenschaftlich fundierte Informationen zu verbreiten – besonders dann, wenn es um den Schutz von Kindern geht.

Studie zu indirektem Effekt von Masern [Englisch]: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4823017/

Science Artikel uber die Studie [Englisch]: https://www.science.org/content/article/measles-vaccine-protects-against-other-deadly-diseases

Biographie von Maurice Hilleman: https://www.amazon.com/Vaccinated-Defeat-Worlds-Deadliest-Diseases/dp/0061227951

AGES Info zu Masern in Oesterreich: https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/masern

Super Studie vom Kollegen David Springer zur Masernimmunitaet in Oesterreich: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC12023729/

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Ludwig Boltzmann Institut fuer Wissenschaftskommunikation und Pandemievorsorge https://soap.lbg.ac.at/?lang=de

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Krammer Laboratory at the Icahn School of Medicine at Mount Sinai https://labs.icahn.mssm.edu/krammerlab/

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Interessenskonflikte

Die Icahn School of Medicine at Mount Sinai hat Patentanträge für SARS-CoV-2 serologische Tests, Newcastle Disease Virus-basierende COVID-19 Impfstoffe und Influenza Impfstoffe und Therapien gestellt, die mich als Miterfinder anführen. Diese Patente gehören der Icahn School of Medicine at Mount Sinai aber Teile der Lizenzgebühren weden auch an die Erfinder ausbezahlt. Die Patente für den COVID-19 Impfstoff wurde an CastleVax auslizensiert, wo ich Mitbegründer und Scientific Advisory Board Member bin.

Ich habe in der Vergangenheit Merck, Pfizer, Seqirus, GSK, Sanofi, Gritstone und Curevac als Consultant beraten und ich berate momentan die Firmen Avimex (Mexiko), Third Rock Ventures (USA), NovaBioma (Österreich) und BesparkBio (Österreich).

Mein Labor in New York hat in der Vegangenheit mit GSK, Pfizer und VIR zusammengearbeitet und arbeitet zur Zeit mit den Firmen Dynavax und Inimmune zusammen. Rein wissenschafltiche Kollaborationen gibt es momentan auch mit Moderna und Sanofi.

Meine Arbeit in den USA an Immunität und Infektionskrankheiten wird vor allem von den US National Institutes of Health, aber auch von Flu Labs und Tito's Handmade Vodka gefördert. In der Vergangenheit erhielten wir auch Forschungsförderung von der Bill und Melinda Gates Foundation, PATH und dem US Department of Defense.

Unsere Forschung in Österreich wird von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und dem Iganz Semmelweis Institut durch die Medizinische Universität Wien unterstützt.

Transkript anzeigen

00:00:06: Was man bei diesen Studien festgestellt hat, ist, dass es absolut keinen Zusammenhang zwischen der MMEA-Impfung und Autismus gibt.

00:00:14: Und das ist natürlich ein tolles Resultat, aber das Problem ist, die Leute glauben das nicht.

00:00:21: Es gab da eine Studie mit zwölf Kindern, die im Prinzip wissenschaftlich unhaltbar ist.

00:00:26: Die sagt, es gibt einen Zusammenhang und da gibt es ganz, ganz viele Studien mit Millionen von Kindern, die sagen, da gibt es keinen Zusammenhang.

00:00:34: und trotzdem glauben die Leute, wenn Andrew wegfällt.

00:00:51: Ja, willkommen zu dieser Folge von Birologisch.

00:01:05: Die ist aufgenommen worden am dreißigsten September, zwanzig in Sapporo.

00:01:11: So schon wieder mal in Japan.

00:01:14: Und heute geht es um Masern.

00:01:16: Und das ist eine Erkrankung, die eigentlich gar nicht so lustig ist.

00:01:20: Anfangmals vom Virus.

00:01:21: Masernviren können zur Familie der Baromixer vieren und können in die Gattung der Morbilli vieren.

00:01:28: Das sind sehr nahverwandt mit dem Hundestaubervirus und auch mit dem Rinderbestvirus.

00:01:33: Rinderbestvirus gibt es mittlerweile nicht mehr, das haben wir ausgerottet.

00:01:37: Und das Masernvirus ist auch weitläufig verwandt mit Viren wie Nipperviren, Hendraviren, aber auch Mums.

00:01:45: RSV und so weiter und so fort.

00:01:46: Es hat ein negativ strengiges Genom.

00:01:48: Es ist ein einzelner Strang.

00:01:50: Etwa sechzehntausend Basenbare.

00:01:53: Das Vios selbst ist etwa hundert bis zweieinundfünfzig Nanometer groß.

00:01:57: Wie alle Paramix servieren, ist das nicht besonders schön.

00:02:00: Also es ist nicht wirklich so schönes.

00:02:02: Rundes Partikel mit einer schönen Struktur, das ist also relativ hingepatzt, das schirches Virus.

00:02:11: Also ich bin kein großer Fan von der Struktur von Paramex werden.

00:02:15: Und das Virus hat im Inneren einen genommen, das ist geschützt durch ein Nukleobrotein und da hängen auch die Polymerase und ein Phosphobrotein drauf.

00:02:25: Das Partikel wird Ihnen von der Matrix-Protein stabilisiert und hat eine Lipid-Hülle.

00:02:30: Und dann haben wir zwei Proteine auf der Oberfläche, also zwei Oberflächen-Proteine.

00:02:36: Das ist eine Zymokrotinäne.

00:02:38: Das ist zuständig für die Bindung an Zellen.

00:02:41: Und dann das F- oder Fusionsprotein, das dann zuständig ist dafür, dass das Virus die Virusmembran mit der Zellmembran verschmetzen kann und das Genom in die Zelle eindringen kann.

00:02:54: Bindet das Virus an Proteinrezeptoren, wie z.B.

00:03:06: Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd-Cd- z.B zwei Ausbrüche zusammenhängen oder nicht.

00:03:23: Und das ist wichtig, dazu werden wir am Schluss noch kommen.

00:03:26: Das Virus kommt nur in Menschen vor.

00:03:28: Man kann zwar Affen damit infizieren, aber es zirkuliert eigentlich nur in Menschen und wird über Tröpfchen und Aerosole übertragen.

00:03:35: Es ist hoch ansteckend, es hat eine Reproduktionszahl oder eine All-Not von elf bis achtzehn.

00:03:42: Das heißt, ein Infizierter steckt zwischen elf und achtzehn ungeschützt, also nicht geimpfte Personen an.

00:03:50: Das Virus ist schon relativ alt und zirkuliert generell die Flange in Menschen.

00:03:56: Die Idee ist, dass es vom Rinderpestius abstammt oder dass die einen gemeinsamen Vorfahren haben.

00:04:01: Und die Idee ist auch, dass es da zu einer Zirkulation in Menschen, zum Übersprung in den Menschen, etwa vierhundert vor Christi bis fünfhundert nach Christi gekommen ist.

00:04:12: Das war wahrscheinlich noch nicht die jetzige Form von Masan, sondern vielleicht so eine Vorform.

00:04:16: Aber das hat schon ähnliche Symptome vorsagt.

00:04:18: Das ist in B.A.

00:04:19: sind zum Beispiel von Muhammed Saqriya-Arazi beschrieben worden.

00:04:23: Und der hat das schon unterscheiden können von den Symptomen her von Windbocken und echten Bocken.

00:04:29: Das war so im Jahr neunhundert nach Christi.

00:04:32: Ja.

00:04:33: Es ist dann wahrscheinlich, und das hat mir über philogenetische Analysen herausgefunden, erst so ein Tausend Einhundert bis ein Tausend Zweihundert nach Christi zur vollen Abspaltung vom Rinderbestvirus gekommen.

00:04:43: So ab dem Zeitpunkt kann man wahrscheinlich von einem echten Masenvirus sprechen.

00:04:47: Aber die Erkrankung grundsätzlich ist schon sehr lang bekannt und beschrieben.

00:04:52: Das Virus ist dann, in den Jungen, von John Anders und damals Beoples Boston Schillings Hospital isoliert worden.

00:04:59: Und zwar auf einem dreizehnjährigen Burschen, der David Edmonston geheißen hat.

00:05:04: Zudem wir haben auch noch zurückgekommen.

00:05:07: Und John Anders, wollte ich noch dazu sagen, der hat den Nobelpreis für die Isolation oder Entdeckung des Bolivirus und Kultur des Bolivirus bekommen.

00:05:15: Ich glaube sogar im gleichen Jahr.

00:05:18: Ja, wie steckt man sich an, indem man das Virus einatmet?

00:05:22: Da kommt zwar eine Infektion in die Lunge, das Virus trinkt dann in die lokalen Lymphknoten vor.

00:05:28: vermehrt sich dort recht stark und das kommt dann nach etwa sieben Tagen zu einer ersten Viremie.

00:05:33: Viremie heißt einfach, dass sich das Virus über das Blut ausbreitet.

00:05:37: Und dann kommt es zu ersten Symptomen.

00:05:40: Das sind oft respiratorische Symptome, Schnupfen, Husten, Prankitis.

00:05:46: Aber die Augen können auch bedorfen sein.

00:05:48: Also Konjunktivitis kann vorkommen, Augenentzündungen und Fieber.

00:05:53: Klinisch beschrieben wird es manchmal als verrotzt, verweint und verschwollen.

00:05:57: Und es kommt dann zu einer zweiten Vierimmiere, also das Virus repliziert dann und breitet sich wieder das Blut aus und das ist dann etwa so nach zwölf bis dreizehn Tagen.

00:06:06: und dann kommt es eben zu einem, zu diesem typischen Hautausschlag, der oft hinter den Ohren beginnt und sich dann eben über den ganzen Körper ausbreitet.

00:06:15: Das ist oft begleitet von einer zweiten Vierwelle.

00:06:18: So vier bis fünf Tage nach dem der Ausschlag auftritt, klingen die Symptome dann ab.

00:06:23: Infektios ist man meistens so etwa vier Tage, bevor der Ausschlag auftritt, bis etwa vier Tage nachdem der aufgetreten ist.

00:06:32: Das ist problematisch, weil das heißt, man ist infektios, bevor man eigentlich weiß, dass man Masern hat.

00:06:37: Und das hilft dem Virus natürlich stark in der Ausbreitung.

00:06:40: Grundsätzlich ist es so, dass die Erkrankung bei Kindern um einiges weniger schwer ist als bei Erwachsenen.

00:06:46: Meistens soll es erwachsen, dass sie nicht mehr kriegen, weil sie schon geimpft sind.

00:06:49: Aber grundsätzlich bei Kindern etwa zwei Drittel der Verläufe sind da unkompliziert.

00:06:56: Aber bei ungefähr einem Drittel, und das ist ein großer Anteil, kommt es zu Komplikationen oder kann es zu Komplikationen kommen, das ist zum Beispiel Mittelentzündung, ein Durchfall.

00:07:07: Bei fünf Prozent kommt es zu Lungenentzündungen, das ist bei Masern hoch problematisch.

00:07:13: Und die Mortalitätsrate ist gar nicht so gering, die kommt auf die Studie drauf an und wo man sich das angeschaut hat bei Länder und die Umweltbedingungen, da große Rolle spielen, wo man aufwächst, in welchen Bedingungen man lebt.

00:07:29: Aber es wird konzentriert etwa mit ein zu fünfhundert zu ein zu tausend angegeben.

00:07:35: für ein Virus, das weit verbreitet ist oder weit verbreitet war, eine recht hohe Mortalitätsrate.

00:07:41: Es gibt auch Studien, die etwa von eins zu dreieinunddreißig sprechen.

00:07:46: Bei Menschen mit Immunschwäche ist das viel höher, da liegt die Mortalitätsrate bei etwa dreißig Prozent.

00:07:52: Und grundsätzlich ist es so, wie schon angesprochen, dass in Entwicklungsländern es oft zu viel höheren Mortalitätsraten kommt, weil Kinder geschwächt sind.

00:08:02: teilweise durch schlechte Ernährung, durch andere Umstände.

00:08:05: Und da können, kommt auch auf den Ausbruch drauf an, die Mortalitätsraten bei bis zu von zwanzig Prozent liegen.

00:08:12: Und das ist in weit auch, was man historisch gesehen hat.

00:08:15: Also früher, bevor die medizinische Versorgung gut war, bevor die Lebensbedingungen besser geworden sind, hat das Masenvirus auch in Europa eine sehr hohe Mortalitätsrate gehabt.

00:08:27: Dann gibt es noch ein paar selteren Nebenwirkungen, die aber ziemlich problematisch sein können.

00:08:33: Einerseits kannst du zu einer Gehirnartensündung kommen und wenn das passiert, ist die Mortalitätsrate auch in industrialisierten Entwicklernländer viel höher, nämlich bei der zehn bis zwanzig Prozent.

00:08:43: Und die Leute, die das überleben haben, oft bleiben die Schäden.

00:08:46: Also das ist nicht so toll.

00:08:48: Das andere Problem, das tritt vor allem bei sehr jungen Kindern auf.

00:08:54: ist die supergute, klerossierende Bannencephalitis, also SSBE.

00:09:00: Hört man manchmal.

00:09:01: Im Prinzip kommt es da zu einer Entzündung, zu einer Virusreplikation im Gehirn und zu einer Vernarbung und das Ganze geht eigentlich recht langsam.

00:09:11: Das kommt etwa bei zwei bis sechs von zehn tausend Kindern.

00:09:16: Vorher, die unter fünf Jahren mit Masern infiziert waren.

00:09:19: und wenn sich sehr, sehr junge Kinder also unter einem Jahr damit infizieren, ist die Rate bei etwa eins zu sechshundert.

00:09:26: Zumindest hat man das in einer Studie in Kalifornien gesehen.

00:09:30: Was hier passiert ist, dass sich das Virus im Gehirn fest setzt.

00:09:33: Das heißt, man hat eine ganz normale Maserninfektion.

00:09:36: Die klingt dann ab, aber das Virus verschwindet nicht.

00:09:39: Das bleibt im Gehirn bestehen.

00:09:42: Und bis zu zehn Jahre später kann es dann zu Symptomen kommen.

00:09:47: Und das geht langsam.

00:09:48: am Anfang, merkt man das durch Krämpfe, Lähmungen, Demenz.

00:09:53: Und das wird dann immer schlimmer über Zeit.

00:09:56: Und die Mortalitätsrate bei dieser supergut sklerosierten Panenzephaly, das ist etwa von neunzig Prozent.

00:10:03: Also das ist sehr tragisch, weil man eigentlich die Infektion durchgemacht hat und man glaubt, naja, das war es jetzt bei den Kindern.

00:10:10: Es ist kein Problem mehr und dann dreht sowas auf und das ist natürlich sehr erschreckend.

00:10:16: Bei anderen Paramyxen kann sowas auch auftreten, also bei Händrevieren hat man das zum Beispiel auch gesehen bei einem Erwachsenen in Australien, dass das Virus im Gehirn erhalten geblieben ist und dann später, viel später zum Tod geführt hat.

00:10:32: Wir haben aber noch ein zweites Problem, also nicht nur das Masenvirus selbst, sondern auch indirekte Folgen.

00:10:38: Masernviren infizieren B-Zellen und D-Zellen, inklusive Gedächtnis B und D-Zellen.

00:10:44: Und die können die abtöten bzw.

00:10:47: persistieren in denen.

00:10:48: Man kann das Genom in B-Zellen und D-Zellen, das Masern Genom, auf bis zu sechs Monate nach der Infektion nachweisen.

00:10:57: Und das führt zu einem Gedächtnisverlust des Immunsystems.

00:11:01: Das kann man über Monate anhalten.

00:11:03: Und das macht Kinder sehr anfällig für andere Infektionskrankheiten und zwar für schwere Verläufe.

00:11:09: Und was dort dann oft passiert ist, dass die sich mit anderen Viren anstecken, wie Adenoviren zum Beispiel, die eigentlich milde Infektionen verursachen und dass so eine Infektion dann aber auch zum Tod führt, eben weil das Immunsystem nicht richtig funktioniert.

00:11:24: Und da gibt es eine super Studie, ich werde ein Link dazu posten vom Michael Mena und vom Epoz der Osterhaus, die sich das im Angeschaut haben, epidemiologisch, wie es ausschaut mit diesen indirekten Erfolgen von Maserninfektionern.

00:11:36: Also das wissen die meisten Leute nicht, dass das passiert, aber das ist natürlich auch problematisch.

00:11:43: Vielleicht als Estrivia die Tochter vom Rohrdahl.

00:11:47: Im Schriftsteller ist siebenjährig an Masern verstorben und der hat sich dann ziemlich dafür eingesetzt, dass die Leute wissen, dass man sich gegen Masern impfen lassen sollte.

00:11:57: Was man auch recht früh bei epidemiologischen Studien festgestellt hat, ist, dass es bei Masern zur Herdenimmunität kommt.

00:12:04: Das heißt, wenn mal alle infiziert werden, kann sich das Virus nicht mehr ausbreiten und damit sich das Virus in der Bevölkerung hält.

00:12:12: braucht seine Population von zumindest zweihundertfünfzigtausend bis fünfhunderttausend Menschen.

00:12:18: Das hat man festgestellt, weil man Populationen auf Inseln untersucht hat bzw.

00:12:23: in die igäne Stämme und wenn die Population zu klein war, ist Masern einmal durchgebrannt und dann ausgestorben in der Population und das hat sich dann nicht halten können.

00:12:34: Und das ist ein guter Hinweis darauf, dass man, wenn man einen guten Impfstoff hat, vielleicht Masern loswerden kann.

00:12:40: Grundsätzlich ist es so, dass es noch recht viel Maserninfektionen gibt, wenn man zurückschaut, so etwa vor, ah, vor zwanzig Jahren, im Jahr zweitausend.

00:12:49: Man hat die Schätzungen, dass es etwa achthunderttausend Maserndote pro Jahr gegeben hat.

00:12:54: Das ist dann reduziert worden durch Impfkampagnen und so weiter und so fort.

00:12:58: Ich glaube, im Jahr zwanzig war die Schätzung, dass es etwa hunderttausend Maserndote gegeben hat und etwa zehn Millionen Fälle pro Jahr.

00:13:07: Wenn man sich anschaut, wie das verteilt ist, die Hauptanzahl der Fälle treten in Afrika auf, aber eigentlich sieht man es auf allen Kontinenten.

00:13:15: Es ist so, dass viele Länder durch Impfungen Masenzirkulation im Land ausgerottet haben.

00:13:21: Da kann man dann bei der WHO Masenfreistatus beantragen.

00:13:26: Und Österreich zum Beispiel hat den, die USA hat den Status auch, was das im Prinzip besagt.

00:13:31: Und das muss man dann auch immer wieder beweisen, wenn es zum Ausbruch kommt, ist, dass die Masernfälle, die man vielleicht trotzdem in einem Land delektiert eingeschleppt wurden und das dann nur lokal zu ausbrüchen, kam, aber das Virus nicht weiter zirkuliert im Land.

00:13:45: Aber es ist trotzdem so, dass auch Länder, die jetzt masernfrei zertifiziert sind, eigentlich sehr viele Infektionen haben, In den USA haben wir die Zahlen angeschaut.

00:13:54: Mexiko gab es bis jetzt viertausend dreihundert Masernfälle.

00:13:58: In den USA tausend vierhundert.

00:14:00: In Kanada gibt es einen großen Ausbruch mit viertausend zweihundert Felden bis jetzt.

00:14:05: Frankreich gab es bis jetzt achthundert.

00:14:08: In Österreich haben wir dieses Jahr mehr als hundertfünfzig Fälle schon gehabt.

00:14:11: Vorhin waren es über fünfhundert Fälle.

00:14:13: Wenn man das vergleicht mit den USA, wo man sich denkt, na die Impfen wenig, da gibt es viele Impfgegner.

00:14:19: Die USA haben über dreihundert Millionen Einwohner und hatten hohe Tausend Vierhundert Fälle.

00:14:24: Österreich hat knapp neun Millionen Einwohner und da haben wir schon hundertfünfzig Fälle.

00:14:28: Also ist Österreich eigentlich nicht besonders gut drauf.

00:14:32: Ja und in Deutschland gibt es auch schon etwa zweihundert Fälle und folges Jahr über sechshundert Fälle.

00:14:38: Also es ist wieder am Vormarsch auch in Europa.

00:14:42: Man kann natürlich was gegen Masern tun.

00:14:44: Und zwar kann man gegen Masern impfen.

00:14:47: Und die Impfung ist eigentlich schon recht alt.

00:14:49: Das ist eine sehr etablierte Impfung.

00:14:52: Wie im Anfang gesagt, hat eben dieser John Enders das Virus, den wir in den Fünfzig isoliert, eben von diesem Kind, das Admonsten mit Nachnamen gehalten hat.

00:15:02: Und der hat das dann passagiert, also weiter gezüchtet im Lauer dieses Isolat und zwar zuerst auf menschlichen Zellen und dann auf Hühnerzellen.

00:15:12: Und wenn man Viren auf Zellen von anderen spät ist, wachsen lässt, in dem Fall in den Hühnerzellen, dann mutieren die Viren, damit sie sich eben an diese Hühnerzellen anpassen, weil das ist ja kein Hühnervirus, das ist ein menschliches Virus, und dann kommt es eben zur Mutation an und dann wächst das Virus sehr gut auf diesen Hühnerzellen, aber eben dann nicht mehr besonders gut in menschlichen Zellen.

00:15:34: Und das nutzt man im Ausum, das war die klassische Art, wie man lebend Impfstoffe, lebend attinuierte oder lebend abgeschwächte Impfstoffe hergestellt hat.

00:15:43: Da wurde eben ein Impfstoffstamm entwickelt, der nennt sich Edmonston B, oder Edmonston B-Stamm, und der kommt dem von diesem ersten Isolat.

00:15:53: Der ist dann als Impfstamm eingesetzt worden, war aber nicht abgeschwächt genug, und in der Art von der Art von Impfstamm war es dann in der Art von Impfstamm abgeliefert worden.

00:16:06: Der ist weiter abgeschwächt worden.

00:16:08: Das ist damals von Maurice Hillemann gemacht worden.

00:16:11: Das ist einer der pioniere der Impfstoffentwicklung.

00:16:15: Da gibt es ein gutes Buch, über den ich glaube, ich habe das schon mal gepostet.

00:16:18: Wie hört es nochmal, als Link posten zu diesem Podcast.

00:16:23: Es gab dann die Entwicklung von eigentlich drei Impfstemmern, die verwendet wurden, bzw.

00:16:27: verwendet werden.

00:16:29: Der Edmonton-Zagreb-Stamm, der Maratenstamm und der Schwarzstamm.

00:16:34: In den ersten Jahren ist der Impfstoff dann kombiniert worden mit dem Mums-Impfstoff und dem Brötel-Impfstoff.

00:16:40: Das sind auch beides lebend abgeschwächte Impfstoffe.

00:16:43: Und das ist die MMR-Impfung, von der wir oft hören und die nach wie vor benutzt wird.

00:16:49: Das hatte wirklich einen riesigen Impact.

00:16:51: Als man angefangen hat, das zu verwenden in den USA zum Beispiel, ist die Anzahl von Masenfällen drastisch reduziert worden.

00:16:58: Also es war eigentlich fast weg.

00:17:00: Der Impfstoff funktioniert wahnsinnig gut.

00:17:03: Mittlerweile gibt es den Masernimpfstoff entweder als MMR-Impfstoff, also Masern und Röteln, als MMR, also Masern-Mums-Röteln und dann auch MMR-V.

00:17:13: Das V steht für ihre Eizellen, also es sind die Windbocken.

00:17:18: Man hat dann bis neunzehnunddachzig eine Dosis verimpft, also man hat den Impfstoff nur einmal gegeben und nach einer Dosis hat man etwa dreiundneunzig Prozent Immunität.

00:17:28: oder eine Effektivität von von dreiundneinzig Prozent.

00:17:31: Das Problem ist, dass das Virus so infektios ist und dass es nach wie vor zu ein paar Fällen kommen kann bei dreiundneinzig Prozent und da hat man zweite Dosis ab neunzehnneunundachtiger zweite Dosis gegeben und dann hat der Impfstoff eine Effizienz von siemonneinzig Prozent und das hat dann wirklich ausgereicht, um Masern in vielen Ländern los zu werden.

00:17:53: Es gibt im Schätzungen, dass zwischen two-tausend und zwei-tausend-zweiundzwanzig der Masen-Impfstoff etwa siebenundfünfzig Millionen Tote verhindert hat.

00:18:01: Also es schaut ziemlich, ziemlich große Zahl.

00:18:04: Normalerweise wird der Impfstoff ab zwölf Monaten gegeben.

00:18:07: Die Annahme ist, dass man davor von der Immunität der Mutter, also vom Antikörper, von der Mutter auf das Baby oder die Patienten weitergegeben werden geschützt ist.

00:18:18: Und wenn man zu früh gibt, funktioniert der Impfstoff auch nicht besonders gut.

00:18:21: Also vor zwölf Monaten ist es nicht so gut, den zu geben.

00:18:24: Allerdings gibt es Situationen bei reisenden Gebieten, wo viele Masern, wo es viele Maserninfektionen gibt, kann man ab neun Monate geben.

00:18:32: Die zweite Dosis muss dann zumindest ein Monat später gegeben werden, aber meistens wird die einiges später gegeben, sondern zwar so im Fünfzehn bis Achtzehn Lebensmonat.

00:18:43: Das ist ein lebendem Stoff, das heißt, der kann durch Nehmwirkungen haben.

00:18:47: Die Nehmwirkungen sind meistens Fieber und da ist der Ausschlag, was aber eigentlich selten ist.

00:18:53: Allerdings, weil es immer ein lebendem Stoff ist, kann man den nicht an Schwangere geben, kann man auch nicht in monsoprimierten Personen geben.

00:19:01: Leute, die die unbehandelte HIV-Infektionen haben, sollt man nicht damit impfen und so weiter und so fort.

00:19:08: Bei leeren Impfstoffen ist das immer so, dass das natürlich durchaus ein Virus ist, ein Abgeschwächtes, aber wenn das Immunsystem schwach ist, kann das natürlich zu Komplikationen führen.

00:19:17: Aber grundsätzlich ist diese Impfstoff wahnsinnig erfolgreich und hat wahnsinnig viele Leben gerettet.

00:19:22: Ja, aber die Probleme haben dann, da hat der britische Arzt Andrew Wakefield im Land seit, das ist ein sehr guter Fachzeitschrift eigentlich, eine Studie publiziert, der zwölf Kinder untersucht, die ja mit autistischer Enterocolitis diagnostiziert hat, also Darmentzündung und Autismus im Prinzip und der hat das MMR zugeschrieben.

00:19:46: Grundsätzlich, da könnt ihr, wer die vielleicht mal eigene Episode drüber machen, ist der Artikel dieser Studie wissenschaftlich absolut nicht harkbar und hat dann auch in den Jahr vier Teilweise und Jahr zehn zurückgezogen werden müssen.

00:20:01: Also wissenschaftlich gibt überhaupt nichts her.

00:20:04: Man hat dann später auch herausgefunden, er hatte massive Interessenskonflikte und keine Genehmigung für die Studie, keine ethische Genehmigung und hat dann im Laufe der Untersuchungen auch seine Zulassung als Arzt verloren.

00:20:18: Das glaube ich jetzt in den USA.

00:20:20: Das hat natürlich dazu geführt, dass es zu sehr viel Skepsis gegenüber der MMR-Impfung gekommen ist.

00:20:26: Zeitungen haben darüber berichtet, dass viel darüber diskutiert worden, dass eben die MMR-Impfung Autismus verursachen könnte.

00:20:34: Und viele Eltern haben natürlich Bedenken, und das hat dazu geführt, dass die Infraten runtergegangen sind.

00:20:40: Das ist einer der Gründe, warum wir jetzt wieder maßend vermehrt in Europa sehen.

00:20:46: Und natürlich hat man das zuerst ernst genommen, hat sich das angeschaut und hat dann recht große Studien durchgeführt, also recht teure und umfassende Studien.

00:20:57: Z.B.

00:20:57: im Jahr ist ein Cochrane Studie rausgekommen, da hat man vierzehn, ein halb Millionen Kinder untersucht.

00:21:04: Und was man bei diesen Studien festgestellt hat, ist, dass es absolut keinen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und Autismus gibt.

00:21:13: Und das ist natürlich ein tolles Resultat.

00:21:16: Aber das Problem ist, die Leute glauben das nicht.

00:21:19: Also es gab da eine Studie mit zwölf Kindern, die im Prinzip wissenschaftlich unhaltbar ist, die sagt, es gibt einen Zusammenhang und dann gibt es ganz, ganz viele Studien mit Millionen von Kindern, die sagen, da gibt es keinen Zusammenhang.

00:21:33: und trotzdem glauben die Leute, dem Andrew Weg fehlt und lassen ihre Kinder nicht mehr hängen.

00:21:37: Und das ist eben das Problem, dass man mit vielen, vielen dieser Falsche Informationen zu Impfstoffen haben, wenn das mal ausgelöst würde, wenn es dann mal eine Verschwörungstheorie oder eine falsche Information gibt, dann glauben die Leute das und da kann man dann so viele gute Studien machen, wie man will, um sich das anzuschauen, auch wenn da kein Zusammenhang wissenschaftlich besteht, glauben die Leute das trotzdem und lassen dann eben ihre Kinder nicht mehr hinkriegen.

00:22:03: Ja, also um das zusammenzufassen, masern.

00:22:06: ist eine problematische Infektion, die sich wieder vermehrt ausbreitet, wo es große Probleme gibt mit Impfscapes.

00:22:17: Und das ist wahrscheinlich etwas, mit dem wir uns in den nächsten paar Jahren ziemlich auseinandersetzen müssen.

00:22:23: Aber grundsätzlich gibt es einen sehr guten Impfstoff.

00:22:24: Wir wissen, wie wir dieses Virus und diese Infektionen aufhalten können und eigentlich eliminieren könnten, weil es eben kein Tierreservat gibt, sondern weil das Virus nur in Menschen zirkuliert.

00:22:35: Ja, und das war's für heute bei Virologisch.

00:22:39: Wie immer, wenn es Fragen oder Anregungen gibt, bitte ein E-Mail schreiben an virologisch-at-podcastwerkstatt.com.

00:22:45: Danke fürs Zuhören.

00:22:46: Ciao.

00:22:46: Wenn euch der Podcast gefällt und ihr unsere Arbeit unterstützen möchtet, schaut gerne auf Steady vorbei.

00:22:56: Den Link findet ihr in den Shownotes.

00:22:57: Wir freuen uns auch über eine Bewertung und ein Abo auf der Podcastplattform eurer Wahl.

00:23:23: Podcastwerkstatt.

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