#10 – Schafblattern & Gürtelrose: Das Varizella-Zoster-Virus

Shownotes

Das Varizella-Zoster-Virus ist weltweit verbreitet und fast jeder trägt es in sich. In dieser Folge erklärt Florian Krammer, wie es zu zwei ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern führen kann: Schafblattern (auch Windpocken oder Feuchtblattern genannt) in der Kindheit und Gürtelrose im späteren Leben.

Es geht um die Übertragung, den typischen Verlauf der Erstinfektion, mögliche Komplikationen in der Schwangerschaft sowie die besondere Fähigkeit des Virus, sich in Nervenzellen zu verstecken und Jahrzehnte später wieder zu aktivieren.

Besprochen werden auch Impfstoffe gegen Windpocken und Gürtelrose, darunter ein Lebendimpfstoff für Kinder und ein rekombinanter Impfstoff für ältere Erwachsene, sowie deren Wirksamkeit und Nebenwirkungen.

Impfplan des österreichischen NIG mit Information zu Windpocken und Zoster Impfungen https://www.sozialministerium.gv.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfplan-Oesterreich.html

Studie die zeigt, dass Windpocken Impfung Zoster (in Kindern) verhindert (Englisch) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7748320/

Kommentar dazu von Anne Gershon (Englisch) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6615518/#B6

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Interessenskonflikte

Die Icahn School of Medicine at Mount Sinai hat Patentanträge für SARS-CoV-2 serologische Tests, Newcastle Disease Virus-basierende COVID-19 Impfstoffe und Influenza Impfstoffe und Therapien gestellt, die mich als Miterfinder anführen. Diese Patente gehören der Icahn School of Medicine at Mount Sinai aber Teile der Lizenzgebühren weden auch an die Erfinder ausbezahlt. Die Patente für den COVID-19 Impfstoff wurde an CastleVax auslizensiert, wo ich Mitbegründer und Scientific Advisory Board Member bin.

Ich habe in der Vergangenheit Merck, Pfizer, Seqirus, GSK, Sanofi, Gritstone und Curevac als Consultant beraten und ich berate momentan die Firmen Avimex (Mexiko), Third Rock Ventures (USA), NovaBioma (Österreich) und BesparkBio (Österreich).

Mein Labor in New York hat in der Vegangenheit mit GSK, Pfizer und VIR zusammengearbeitet und arbeitet zur Zeit mit den Firmen Dynavax und Inimmune zusammen. Rein wissenschafltiche Kollaborationen gibt es momentan auch mit Moderna und Sanofi.

Meine Arbeit in den USA an Immunität und Infektionskrankheiten wird vor allem von den US National Institutes of Health, aber auch von Flu Labs und Tito's Handmade Vodka gefördert. In der Vergangenheit erhielten wir auch Forschungsförderung von der Bill und Melinda Gates Foundation, PATH und dem US Department of Defense.

Unsere Forschung in Österreich wird von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und dem Iganz Semmelweis Institut durch die Medizinische Universität Wien unterstützt.

Transkript anzeigen

00:00:07: Dann kann das Virus sich veraktivieren, kann anfangen diesen Nervenzellen wieder zu wachsen, zu replizieren, sich zu vermehren und das kann dann von diesen Nervenzellen aus überspringen auf die Haut und das ist was man Gürtelrose nennt.

00:00:36: Virologisch mit Florian Krammer.

00:00:49: Ja, hallo zu dieser Episode von Virologisch, die ist aufgenommen worden am zweiten September, in New York City.

00:00:57: Und heute geht es um ein Virus, das zwei unterschiedliche Erkrankungen auslösen kann, und zwar das Varicella Zostervirus.

00:01:06: Vorweg, mein Bruder hat sich vor Kurzem diese ganzen virologischen Episoden angehört und hat gemeint, am Anfang war es leicht verständlich, aber es ist dann sehr wissenschaftlich geworden mit der Zeit.

00:01:15: Ich werde mir das jetzt zu Herzen nehmen und anfangen.

00:01:18: vielleicht ein bisschen besser und ein bisschen einfacher zu erklären und vielleicht ein bisschen weniger wissenschaftliches Schock anzuverwenden.

00:01:25: Also, heute geht es ums Varicella Zostervirus.

00:01:28: Das ist ein Alphaherbisvirus.

00:01:31: Herbisviren sind DNA-Viren.

00:01:33: In dem Fall hat das Virus ein doppelschränkiges Lineares genommen, das heißt den A genommen.

00:01:39: So wie unser Genom eben auch, DNA-Genom ist.

00:01:42: Und wenn Virus Genom ist, das Genom vom Varicella-Zoster-Virus recht groß, das hat eine hundert-fünfundzwanzigtausend Basenbare.

00:01:51: Also ganz schöne Kapazität, was Proteine betrifft und das kodiert für etwa so siebzig Proteine, also hat Information für etwa ungefähr siebzig Proteine.

00:02:01: Es hat dann einen anderen Namen, es wird auch um eines Herbes Virus III genannt.

00:02:06: Und das ist mit den Herbis-Simplex-Viren relativ nahverwandt.

00:02:10: Herbis-Simplex-Viren sind auch, wie der Name schon sagt, Herbis-Viren, DNA-Viren, die Genitalherbis und Gesichtsherbis bzw.

00:02:18: Lippenherbis auslösen.

00:02:20: Also ziemlich nahverwandt.

00:02:22: Das Virus selbst ist etwa hundert-achtzig bis zweieinhalb Meter groß und rund.

00:02:28: Das Genome ist innen drinnen, das ist verpackt, in ein regelmäßig angewertendes Proteinkap sieht.

00:02:35: Und das ist umgeben von einer Struktur, die nennt man Degument.

00:02:38: Das sind einige unterschiedliche Proteine, die weniger regelmäßig angeordnet sind.

00:02:43: Das schaut ein bisschen fassier aus im Elektronen-Mikroskop.

00:02:47: Und draußen unterherum gibt es dann nochmal Adlibithülle.

00:02:50: Und da sitzen relativ viele Glycoproteine drin.

00:02:53: Und das ist bei Herpes wie und so.

00:02:55: Die haben recht viele.

00:02:56: In dem Fall das GB, GL, GH, GI.

00:03:01: GK und GL, also G steht für Glycoprotein, da gibt es eine ziemlich große Anzahl von denen.

00:03:08: Das ist das erste Mal an der Cleveland Clinic isoliert worden in den neunzehnfünfziger Jahren von der Evelyn Nicole und ich glaube auch von Thomas Weller, der dann den Nobelbeiß bekommen hat, gemeinsam mit zwei anderen Wissenschaftlern.

00:03:21: Nicht unbedingt für dieses Virus, aber für Zellkultur und Viruskultur.

00:03:27: Und was wissen wir über dieses Virus?

00:03:30: ist wahrscheinlich schon sehr lang in der menschlichen Population präsent, wie das bei den meisten herbesührender Fall ist.

00:03:37: Das hat kein Tierreservat, also die Menschen sind das einzige Reservat, das das Virus hat.

00:03:43: Und wie schon gesagt, das löst zwei unterschiedliche Herkrankungen aus.

00:03:46: Einerseits die Windbocken, die werden wir noch in Detail besprechen, und andererseits die Gürtelrose.

00:03:54: Wie infiziert man sich jetzt mit dem Virus?

00:03:57: grundsätzlich?

00:03:58: entweder durch eine Tröpfcheninfektion, oder über direkten Kontakt mit jemand, der infiziert ist, vor allem, wenn der den charakteristischen Ausschlag hat.

00:04:07: Über den Ausschlag ist man natürlich auch infektiös.

00:04:10: Das Virus grundsätzlich ist recht infektiös, recht leicht übertragbar und eben dadurch, dass es über die Luft, also über Tröpfchen in dem Fall übertragen werden kann, von dem her kommt dem einer der anderen Namen, die das Virus hat, nämlich Windbocken, weil es eben über den Wind übertragen werden kann.

00:04:29: Ich habe den französischen Namen auch gefunden, der Rollwall Land.

00:04:33: Ich hoffe, ich spreche das richtig aus.

00:04:35: Das werden dann übersetzt die fliegenden Backen, was auch darauf hinweist, dass das leicht übertragbar ist und über die Luft übertragbar ist.

00:04:42: Andere Namen im Deutschen sind zum Beispiel Schafblattern oder Feuchtblattern.

00:04:47: Und im Englischen nimmt man die Erkrankung Chicken Box, hat aber im Prinzip nichts mit Hühnern zu tun.

00:04:53: Ich glaube, das kommt möglicherweise aus dem französischen, aus der französischen Bezeichnung für Kichererbsen, Chique Bois.

00:05:01: Das hat dann irgendwie eine Ähnlichkeit oder eine Referenz zum Ausschlag, wird angenommen.

00:05:07: Die Inkubationszeit ist etwa zwei Wochen.

00:05:10: Dann kriegt man normalerweise Test Fever und einen Yukon-Haut-Ausschlag.

00:05:17: Die Infektion im Grunde beginnt erst im Rachenraum, da kann man zum Beispiel die Mandeln infiziert sein.

00:05:24: Das Virus repliziert, vermehrt sich dort, verbreitet sich dann über eine erste Welle im Körper, repliziert beziehungsweise vermehrt sich dann in Leber und Milz und dann kommt es zu einer zweiten Verbreitungswelle, die dann zur Infektion der Haut führt und auch zur Infektion von Nerven.

00:05:41: Und zudem werden wir dann noch kommen.

00:05:43: Grundsätzlich ist man etwa ein bis zwei Tage vor dem Auftreten des Hautausschlags schon infektiös.

00:05:50: Das heißt, man kann das Virus weitergeben, bevor man eigentlich merkt, dass man krank ist.

00:05:56: Das ist auch bei SARS-Coronavirus II leider.

00:05:59: Das heißt, aber man fühlt sich vielleicht noch ganz gesund und weiß nicht, dass man krank ist und gibt das Virus dann weiter.

00:06:05: Das hilft natürlich dem Virus und der Ausbreitung.

00:06:08: Dann kommt sie zum Auftreten des Hautausschlags und Da ist man dann etwa fünf bis zehn Tage lang infektiös, während der Ausschlag auftritt, bis der abheilt oder zumindest verkrustet.

00:06:21: Der Ausschlag selbst, das ist ein so Linzengrosse Pusteln, das fängt sich erst als Rötung an, wird dann zum Bläschen, das mit Flüssigkeit gefüllt ist.

00:06:30: und die treten nicht alle gleichzeitig auf, die kommen so hintereinander oft.

00:06:34: und ja, der Der Ausschlag dreht oft am Oberkörper auf, aber kann auf den ganzen Körper verbreitet auftreten.

00:06:43: Ich kann mich noch erinnern, ich hatte das in der Volksschule, das war ziemlich unangenehm, weil es ihm sehr stark gejuckt hat.

00:06:50: Und das ist auch eines der Probleme, dass man dann kratzt, wenn es juckt.

00:06:53: Und da kann man sekundär Infektionen bekommen mit Bakterien.

00:06:57: Und das kann natürlich zu Komplikationen führen.

00:07:01: Grundsätzlich ist diese Erkrankung bei Kindern aber relativ unkompliziert und relativ schnell wieder vorbei.

00:07:07: Umso älter man ist, wenn man es bekommt, umso eher kann es zu Komplikationen kommen.

00:07:13: Es kann aber auch bei Kindern Komplikationen geben, zum Beispiel Lungenentzündungen.

00:07:18: Es ist selten, aber es kann auftreten.

00:07:20: Hier in Entzündungen, Hepatitis, also Leveeentzündungen können auftreten.

00:07:25: Und wie gesagt, im Bakterielle Infektionen, die eben durch diese Brusteln die ja im Prinzip Lesionen, Verletzungen der Haut sind, in die Haut in den Körper eindringen können.

00:07:36: Wo es aber schon problematisch sein kann ist, wenn sich Schwangere infizieren, die die Infektion eben noch nicht hatten, keine Immunität haben.

00:07:43: Da kann es auch zu schweren Lungenentzündungen kommen.

00:07:46: Das Virus kann sich auf den Fertus ausbreiten, der kann dann möglicherweise absterben bzw.

00:07:51: es kann zu Missbildungen kommen.

00:07:53: Und wenn es rund um die Geburt zu einer Infektion kommt, kann das Virus dann aus Neugeborene überspringen.

00:07:59: und da kann es zu schweren Verläufen kommen, die oft zum Tod führen.

00:08:03: Da gibt es Antikörperpräparate, die man da verwenden kann, um das zu verhindern, beziehungsweise um die Überlebenschancen zu erhöhen.

00:08:11: Die sind verfügbar und das kann gemacht werden.

00:08:14: Leute mit Immunschwäche sind natürlich auch betroffen.

00:08:17: Da kann das großes Problem sein, da kann man mit antiviralen Medikamenten, wie Acyklovir zum Beispiel, oder Privothin, Therapie machen.

00:08:26: Aber wie gesagt, grundsätzlich bei Kindern sind die Verläufe normalerweise recht mild.

00:08:32: Es ist so, dass etwa ninety-fünf Prozent der globalen Bevölkerung Antikörper positiv für das Virus sind, die meisten davon durch Infektionen.

00:08:40: Das heißt, dass wirklich fast die gesamte Weltbevölkerung mit dem Virus infiziert war zu einem gewissen Zeitpunkt und wir haben etwa siebtausend Tote pro Jahr.

00:08:52: Also, wenn man das in Betracht sieht, dass es sehr, sehr, sehr viele Infektionen gibt, ist die Anzahl von Infektionen, die zum Tod führen bzw.

00:09:00: zu schweren Verläufen führen, relativ gering.

00:09:02: Gott sei Dank.

00:09:04: Aber natürlich ist das auch ein Problem, dass ninety-fünf Prozent der Bevölkerung diese Infektion hatten.

00:09:09: Und zwar deshalb, weil ich, wie ich früher erwähnt habe, das Virus auch Nerven infiziert.

00:09:15: Und zwar unter anderem den Hirnnerv, den Gesichtsnerv, bei anderen Nerven.

00:09:22: Das Virus lagert sich dort episomal in den Zellkern ein, sein Genom.

00:09:29: Was heißt das jetzt?

00:09:30: Im Prinzip, das Virus repliziert in den Nervenzellen, grundsätzlich jetzt gar nicht so sehr, sondern versteckt sich dort.

00:09:38: Und das macht in dem ein zusätzliches Kromosom, nämlich das eigene Genom, in unseren Zellkern einlagert.

00:09:45: Also wir haben dann einfach ein zusätzliches Kromosom in der Zelle.

00:09:49: Und das kann dann über Jahre hinweg dort eingelagert bleiben, eigentlich bis zum Lebensende.

00:09:54: Das kriegt man nicht mehr weg.

00:09:57: Und das kann dann irgendwann wieder reaktiviert werden.

00:10:01: Und zwar dann, wenn es zu einer Abschwächung der Immunität gegen das Valenzostervirus kommt.

00:10:08: Und das kann mit dem Alter passieren.

00:10:10: Wenn man älter wird, wird die Immunitätsschwäche vor allem die celluläre Immunität nimmt ab.

00:10:15: Und dann kann das Virus sich reaktivieren, kann anfangen diesen Nervenzellen wieder zu wachsen, zu replizieren, sich zu vermehren.

00:10:24: Und das kann dann von diesen Nervenzellen aus überspringen auf die Haut.

00:10:29: Und das ist was man Gürtelrose nennt.

00:10:31: Und diese Reaktivierung basiert bei etwa zwanzig bis dreißig Prozent der Infizierten, also bei einer ziemlich großen Anzahl.

00:10:39: Götelrose ist etwas, was sehr viele Leute bekommen.

00:10:42: Sie kennen sicher Leute, die schon Götelrose hatten.

00:10:44: Vielleicht hatten sie es selber schon.

00:10:46: Britt eben gehäuft im Alter auf, oft so ab sechzig und öfter bei Frauen.

00:10:52: Und was hier passiert ist eben, wie schon gesagt, das Virus reaktiviert sich in den Nervenzellen, fängt an wieder zu wachsen, springt dann auf die Haut über und es kommt dann wieder zu einem Hautausschlag, zu solchen Bläschen.

00:11:04: Die bilden sich aber nicht am ganzen Körper, sondern lokal.

00:11:08: oft im Brustbereich, im Rücken, bei den Hüften, aber auch das Gesicht bzw.

00:11:14: das Auge und die Ohren.

00:11:16: Und in dem Fall ist es nicht so wie bei den Windbocken, dass das irgendwie im ganzen Körper verteilt auftritt, sondern das tritt lokal auf und das ist in der Nähe des Nervs, der infiziert ist.

00:11:26: Und da kommt es erst auch wieder zu seiner Bläschenbildung.

00:11:29: Sehr oft verschmelzen diese Bläschen dann, also eigentlich hat man zuerst mal eine Rötung, dann bilden sich die Bläschen, dann verschmelzen diese Bläschen.

00:11:38: Und das Problem ist, dass bei Kindern, wenn die Windbocken haben, dass die Bläschen meistens super abheilen, da sieht man auch ja nichts mehr davon, aber gerade im Alter, wenn man dann Gürtelrose hat, können da ziemlich einen Narben zurückbleiben.

00:11:51: Ja, und der Ausschlag ist übrigens auch infektös, sollte man auch wissen.

00:11:56: Das Problem ist natürlich auch, dass es dazu, weil das ja offen ist und den Zunden, kann es dazu Infektionen mit Bakterien kommen und das kann zu Komplikationen führen.

00:12:05: An der Seite kann es auch durch die Infektion der Nerven zu Komplikationen kommen, wie zum Beispiel zur Lehmungserscheinung, Gesichtslehmung, zum Beispiel Verlust des Geschmacks.

00:12:15: Das ist vor allem, wenn das Gesicht beziehungsweise Augen oder Ohren betroffen sind.

00:12:21: Und das andere Problem, wie gesagt, wenn sie schon Gürtlose hatten, kennen sie das vielleicht, es kommt zu recht starken Schmerzen.

00:12:29: Die werden als wirklich brennender Schmerz beschrieben und die haben einen alten Namen für die Gürtelrose gefunden, der da vielleicht ganz gut zutrifft und zwar Feuergürtel, so kann man sie das vorstellen.

00:12:41: In normalen Fall ist die Rötung der Ausschlag, die Bläschen sind nach zwei bis drei Wochen wieder weg, aber es kann zu lang anhaltenden Schmerzen kommen, eben weil der Nerven infiziert war und das kann natürlich auch problematisch sein.

00:12:56: Wie gesagt, das dreht öfter im Alter auf, weil das Immunsystem geschwächter ist und weil die Immunität gegen das Zellerzoster-Virus abnimmt.

00:13:06: Das kann aber auch schon früher auftreten.

00:13:08: Einerseits, wenn Leute Probleme mit dem Immunsystem haben, entweder weil es HIV haben, Transplantpatienten sind bei IBD.

00:13:17: chronischen zündlicher Damerkrankung kann es früher auftreten, wenn man Krebserkrankung hat und so weiter und so fort.

00:13:23: Das ist es nicht so, dass das nur ab sechzig auftauchen kann.

00:13:26: Das kann auch viel früher auftauchen.

00:13:28: Das kann auch in Kindern auftauchen, zum Beispiel.

00:13:31: Gerade bei Kindern mit Leukämie ist es etwas, was häufiger auftritt.

00:13:37: Ja, also keine so tolle Infektion.

00:13:41: die wir aber eigentlich die meisten von uns durchgemacht haben und viele von uns werden im Alter Gürtelrose kriegen, wenn wir es nicht schon hatten.

00:13:49: Aber man kann auch was dagegen tun.

00:13:51: Einerseits, wie schon erwähnt, hat man Therapieansätze, entweder mit antiviralen Medikamenten im Mankenfällen oder auch mit Antikörperpräparaten, vor allem bei Schwangeren und Neugeborenen.

00:14:02: Andererseits gibt es aber auch Impfungen.

00:14:05: Und da gibt es eine Impfung, die bei Kindern eingesetzt werden kann.

00:14:10: Das ist ein abgeschwächter Leben im Stoff, der basiert auf dem Ockerstamm, der ist in den neunzehntsiebziger Jahren an der Osaka-Universität entwickelt worden.

00:14:20: Da hat man ein Virusisolat genommen und auf verschiedenen Zelllinien im Labor weitergezüchtet, über lange Zeit, unter anderem auch auf mehr Schwänchenzellen.

00:14:31: Und was passiert, wenn man das macht, gerade wenn es von einer anderen Spezies ist und das Virus aber eigentlich spezifisch für Menschen ist, ist, dass sich das dann anpasst an diese neuen Zellen.

00:14:42: Und dieser Impfstamm hat ihm etwa dreihundert bis weniger als dreihundert Mutationen über Zeit angereichert.

00:14:50: Und die haben dazu geführt, dass der in Menschen eigentlich keine Erkrankungen mehr auslöst.

00:14:54: Und das hat ihn eben zum Impfstoff oder Impfstamm gemacht.

00:14:59: Und der wird eingesetzt.

00:15:00: Diese Impfung ist von der STIKO in Deutschland und von nationalen Impfcremium in Österreich empfohlen.

00:15:06: Für Kinder, zweiten Lebensjahr wird zweimal im sechs Wochen Abstand gegeben.

00:15:12: Und der funktioniert eigentlich sehr, sehr gut.

00:15:14: Der wird auch empfohlen für vor allem für seronegative Frauen im gebärfähigen Alter eben deshalb, weil es problematisch sein kann, wenn sich jemand, der eben keine Immunität hat in der Schwangerschaft mit dem Virus infiziert, bzw.

00:15:28: es kann auch dann für den Fötus und das erneugeborene problematisch sein.

00:15:33: Und der wird auch empfohlen für seronegative Personen in Gesundheitswesen oder Leute, die in Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten, eben weil sie sehr wahrscheinlich mit dem Virus in Berührung kommen einerseits und das dann auch weitergeben können.

00:15:48: Seronegative in dem Fall heißt einfach, dass man keine Antikörper für das Virus hat und das interpretiert man dann so, dass man eben noch nicht damit infiziert war.

00:15:57: Das ist wahrscheinlich auch ziemlich gute Interpretation.

00:15:59: Also man kann einen Antikörper-Test machen und der sagt einem dann, ob man schon mal eine Infektion hatte oder nicht.

00:16:06: Also das zu den Impfempfehlungen mit der Impfung gegen Windbocken.

00:16:12: Und der Schutz vor asymptomatischen Infektionen hier ist sehr, sehr gut.

00:16:16: Es kann zu asymptomatischen Infektionen kommen oder zu Infektionen, wo es zu leichten Ausschlag kommt, aber in der Malfur eben nicht mehr zu einer vollen Erkrankung.

00:16:27: Die Frage ist dann halt auch immer, ja, wenn wir Kinder mit diesem Impfstoff impft, können die dann noch Götelrose bekommen, weil die haben ja dann im Prinzip keine richtigen Windbocken oder Schafblatt gehabt.

00:16:40: Es ist so, da gibt es Studien dazu, da gibt es eine recht gute in über sechs Millionen Kindern, die es über zwölf Jahre gelaufen und da hat man gesehen in Kindern, also man hat das eben nur in Kindern durchgeführt, dass es schon zu einem Schutz zu einem reduzierten Aufkommen von göttlose gekommen ist.

00:16:57: Solche Daten für Erwachsene gibt es mit der Impfung noch nicht.

00:17:01: Aber es ist anzunehmen, dass man wahrscheinlich auch einen gewissen Schutz vor Gürtelrose hat.

00:17:06: Es ist aber auch so, dass der Impfstamm, das sich genauso in den Selkern einlagern kann und der kann theoretisch auch Gürtelrose verursachen, macht das aber wahrscheinlich viel weniger häufig.

00:17:18: Also es gibt Daten dazu, dass der Impfstoff stamm möglicherweise zumindest den Kindern vor Gürtelrose schützt, obwohl die das viel weniger aufkriegen.

00:17:27: Aber... kann man vielleicht auch so interpretieren, dass das Risiko dann für Erwachsene, die im Kindesalter geimpft wurden, auch geringer ist.

00:17:35: Allerdings, wie gesagt, gibt es noch keine Daten dazu, das ist Spekulation.

00:17:40: Man kann aber auch gegen Gürtelrose impfen.

00:17:42: Und da gibt es zwei Impfstoffe, die eben im Normalfall in älteren Erwachsenen, also so ab sechzig, verwendet werden.

00:17:51: Einer davon ist im Prinzip dieser gleiche Impfstoff, der für Kinder verwendet wird, aber in einer höheren Dosierung.

00:17:57: Der wird kaum mehr verwendet, hat gut funktioniert, hat aber einige Probleme vor allem, wenn man in immunsupprimierten Personen verwendet hat.

00:18:06: Und es gibt jetzt eine Alternative dazu, die auch sehr gut funktioniert und anscheinend sogar ein bisschen besser funktioniert.

00:18:11: Deswegen ist dieser erste Impfstoff eigentlich kaum mehr in Verwendung.

00:18:15: Der zweite Impfstoff ist ein rekombinanter Impfstoff, basierend auf dem Glycoprotein B. Das wird rekominant in biotechnologisch hergestellt.

00:18:25: Das kann man sich so ähnlich vorstellen wie den Novavax-Impfstoff für SARS-CoV-II.

00:18:31: Bisher ein anderes System zur Herstellung, aber ähnlich.

00:18:35: Der enthält ein Atiwand, nämlich ASO-I.

00:18:39: Und der gibt so einen etwa neunzigprozentigen Schutz gegen Gürtelose.

00:18:43: Und diesen Impfstoff verwendet man eben ab sechzig, wird zweimal verimpft, ein zweimonats Abstand.

00:18:51: Also ab Sechzig bei Personen, die keine Grunderkrankungen haben und bei Personen, die erhöhtes Risiko aufgrund von Grunderkrankungen haben, kann man den auch schon früher geben.

00:19:00: Wie gesagt, der funktioniert recht gut.

00:19:02: Was ich gehört habe sind die Impfnebenwirkungen relativ stark, kann man so mit den mRNA-Impfstoffen vergleichen, den Covid-IX sind.

00:19:11: Aber wie gesagt, Götter Rose ist anscheinend noch einiges problematischer, also es ist doch sehr empfehlenswert.

00:19:18: Und was dieser Impfstoff macht, ist eben die Immunität gegen das Virus wieder zu erhöhen und dadurch ist man dann eben wieder länger vergütloser geschützt.

00:19:28: Ja, das war's für heute.

00:19:30: Das nächste Mal werden wir wahrscheinlich über Influencer reden, weil wir bald in die Influencer-Saison reinkommen, aber diesmal ging's um ein DNA-Virus, das zwei unterschiedliche Erkrankungen auslösen kann.

00:19:42: Wie immer, danke fürs Zuhören.

00:19:43: Und wenn es Feedback gibt, bitte einfach ein E-Mail schreiben an www.virologisch.podcastwerkstatt.com.

00:19:50: Danke, ciao!

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00:19:59: Den Link findet ihr in den Shownotes.

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